Warum sollte ich Vergleichende Slavistik studieren?
Die slavischen Sprachen zählen neben den romanischen und den germanischen Sprachen zu den drei großen Zweigen der indoeuropäischen Sprachfamilie. Mehrere 100 Millionen Menschen nennen eine der über 20 Sprachen ihre Muttersprache. Im Zwei-Fächer-Masterstudiengang Vergleichende Slavistik an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) widmen Sie sich dieser sprachlichen und kulturellen Vielfalt.
Ihnen werden die Sprache, Literatur sowie die Kultur Polens, Russlands und Tschechiens in Gegenwart und jüngerer Vergangenheit vermittelt. Dabei haben Sie die Wahl, ob sie sich auf die vergleichende Sprachwissenschaft oder Literaturwissenschaft konzentrieren wollen.
Der sprachwissenschaftliche Schwerpunkt zeigt Ihnen die Grundzüge der sprachlichen Entwicklung des Russischen, Polnischen und Tschechischen mit Ausblick zu anderen slavischen Sprachen auf. Die Basis bildet eine Übung zum Altkirchenslavischen, in der Sie die wichtigsten Kenntnisse der ältesten slavischen Schriftsprache erwerben. Mithilfe dieses Wissens erforschen Sie den Sprachwandel der drei Kernsprachen.
Der literaturwissenschaftliche Schwerpunkt eröffnet Ihnen kultur- und literaturwissenschaftliche Methoden sowie Konzepte, die Sie in historischer wie vergleichender Perspektive anwenden. In den Blick nehmen Sie dabei sowohl die Beziehungen unter den am Institut unterrichten Literaturen Polnisch, Russisch und Tschechisch als auch weitere europäische Literaturen.
Das zentrale Ziel des Studienganges ist es, Ihnen ein vertieftes Verständnis der russischen, polnischen und tschechischen Kulturen im Vergleich und ihrer vielschichtigen Beziehungen im Hinblick auf die Kulturen der jeweiligen Nachbarstaaten zu vermitteln. Zudem studieren Sie die Zusammenhänge kultureller Phänomene (Theater, Film, bildende Kunst) mit den Gesellschaftsstrukturen in ihrer historischen Entwicklung.
Besonderen Wert legt das Kieler Institut für Slavistik auf die umfassende Ausbildung in der russischen, polnischen bzw. tschechischen Sprache. Eine dieser Sprachen beherrschen Sie bereits aktiv mit Studienbeginn. Eine zweite Sprache lernen Sie passiv im Verlauf des Masterstudiums. Diese bilden die Voraussetzung für die wissenschaftliche Beschäftigung mit Sprache und Literatur.
Der Studiengang ist darüber hinaus eng mit dem Exzellenzcluster "Roots - Social, Environmental, and Cultural Connectivity in Past Societies" vernetzt. Forschungsergebnisse des Teilprojektes „Slavische Ortsnamen in Holstein“ werden beispielsweise in das Lehrprogramm des Studiengangs integriert. Weitere Vernetzungen bestehen mit dem „Zentrum für Osteuropa-Studien“ (ZOS).