Der Zwei-Fächer-Bachelorstudiengang mit dem Profil Lehramt an Gymnasien umfasst das Studium von zwei Studienfächern im Umfang von je 70 Leistungspunkten, die Anfertigung einer Bachelorarbeit in einem der zwei Studienfächer im Umfang von 10 Leistungspunkten sowie das Studium des Profils Lehramt an Gymnasien im Umfang von 30 Leistungspunkten. Das Studium ist in Module gegliedert.
Durch die Modulprüfung wird festgestellt, ob die oder der Studierende die Lernziele eines Moduls erreicht hat. Die Modulprüfungen finden studienbegleitend statt und können aus einer oder mehreren Prüfungsleistungen bestehen. Die Art und Zahl der zu erbringenden Prüfungsleistungen richten sich nach der Fachprüfungsordnung.
Die Bachelorprüfung ist bestanden, wenn alle nach der Fachprüfungsordnung erforderlichen Modulprüfungen sowie die Abschlussarbeit bestanden und damit die erforderliche Anzahl von Leistungspunkten erworben wurden.
Die Regelstudienzeit für den Zwei-Fächer-Bachelorstudiengang mit dem Profil Lehramt an Gymnasien beträgt 6 Semester.
Einen informativen Kurzfilm zum Lehramts-Studium an der Universität Kiel finden Sie hier.
Die Lehrinhalte im Bachelorstudiengang Deutsch werden im Rahmen von Modulen erarbeitet, die thematisch oder methodisch zusammenhängende Lehrveranstaltungen bündeln. Die Module haben einen Umfang von in der Regel 2 bis 6 SWS und erstrecken sich über ein oder zwei Semester. Im ersten Studienjahr werden drei Grundlagenmodule absolviert. Das zweite Studienjahr umfasst zwei Vertiefungsmodule und ein Komplementärmodul. Im dritten Studienjahr werden ein Spezialisierungsmodul und ein Komplementärmodul gewählt.
Der Bachelorstudiengang Deutsch gliedert sich in die drei Bereiche Ältere Deutsche Literatur (ÄDL), Neuere Deutsche Literatur und Medien (NDL) und Deutsche Sprachwissenschaft (SPR).
Da im ersten Studienjahr alle drei Bereiche gleichermaßen vertreten sind, hat das erste Jahr primär Orientierungs- oder Grundstudiumscharakter.
Im zweiten Jahr erfolgt die Schwerpunktbildung durch Konzentration auf zwei der drei Bereiche, während der dritte Bereich im zweiten Studienjahr nur als Komplementärmodul fortgeführt wird. Im dritten Studienjahr werden die beiden Vertiefungsmodule des zweiten Studienjahres in unterschiedlicher Gewichtung fortgeführt: eines als umfangreicheres Spezialisierungsmodul, das andere als reduziertes Komplementärmodul.
In folgenden Fachbereichen erwerben die Studierenden fachliches Grundwissen:
Neuere Deutsche Literatur und Medien:
- Überblickswissen über die Geschichte der neueren deutschen Literatur (ab 1600) im Kontext der europäischen Literatur-, Medien-, Ideen- und Kulturgeschichte
- Grundlagen der methodengeleiteten Erschließung und Vermittlung literarischer Texte bzw. audiovisueller Medien
- Problembewusstsein zu wissenschaftlichen Verfahren der Begriffsbildung (Epochen, Gattungen, Methodologien)
- Grundkenntnisse in aktuellen wie historischen Literatur- und Medientheorien
- Grundkenntnisse in den Basis-Disziplinen Rhetorik, Poetik/Ästhetik, Narratologie
Ältere Deutsche Literatur:
- Überblickswissen über die Geschichte der älteren deutschen Literatur (750-1600) im Kontext der Literatur-, Medien-, Ideen- und Kulturgeschichte des europäischen Mittelalters
- Lese- und Übersetzungskompetenz für ältere Sprachstufen des Deutschen
- Grundlagen der methodengeleiteten Erschließung der älteren deutschen Literatur
- Problembewusstsein für die Alterität der mittelalterlichen Literatur
- Problembewusstsein für wissenschaftliche Verfahren der Begriffsbildung (Epochen, Gattungen, Methodologien)
Deutsche Sprachwissenschaft:
- Grundlagenwissen zu den verschiedenen Systemebenen der deutschen Sprache (Phonologie, Orthographie, Morphologie, Syntax, Semantik, Pragmatik, Textsorten), wahlweise mit Bezug auf das Hochdeutsche oder Niederdeutsche
- Überblick über die wichtigsten historischen Entwicklungsstränge der deutschen Sprache sowohl in Bezug auf die Sprachepochen (Althochdeutsch / Altsächsisch, Mittelhochdeutsch / Mittelniederdeutsch, Frühneuhochdeutsch / Frühneuniederdeutsch, Neuhochdeutsch / Neuniederdeutsch) als auch in Bezug auf die historischen Längsschnitte in den Bereichen Phonologie, Graphematik, Morphologie, Syntax, Semantik und Pragmatik.
- Entwicklung eines Problembewusstseins für sprachwissenschaftliche Problemstellungen, Untersuchungsmethoden und Theorieansätze
- Grundkenntnisse über die wichtigsten Forschungsparadigmen in der zeitgenössischen deutschen Sprachwissenschaft
Niederdeutsche Sprach- und Literaturwissenschaft:
- Das fachliche Grundwissen entspricht dem unter Neuerer deutscher Literatur und Medien, Älterer deutscher Literatur und Deutscher Sprachwissenschaft Aufgeführten, bezieht sich aber immer auf niederdeutsche Inhalte.
In folgenden Bereichen erwerben die Studierenden Medienkompetenz:
Neuere Deutsche Literatur und Medien:
- Fähigkeit, literarische Texte in ihrer Konstruiertheit zu reflektieren und in historischen Zusammenhängen zu problematisieren
- Fähigkeit, Problemzusammenhänge in mündlicher wie schriftlicher Form sachgerecht aufzubereiten und – unter Medieneinsatz – zielgruppenspezifisch zu vermitteln
Ältere Deutsche Literatur:
- Fähigkeit, literarische Texte in ihrer spezifischen Konzeptualisierung und Alterität zu beschreiben und in historische Zusammenhänge problemorientiert einzuordnen
- Fähigkeit, Problemzusammenhänge in mündlicher wie schriftlicher Form sachgerecht aufzubereiten und zielgruppenspezifisch zu vermitteln
Deutsche Sprachwissenschaft:
- Fähigkeit, sprachliche Äußerungen der Gegenwart in ihren unterschiedlichen medialen Erscheinungsformen im Hinblick auf die sie konstituierenden sprachlichen Merkmale mithilfe eines sprachwissenschaftlichen Methodenarsenals zu erfassen, zu analysieren und zu reflektieren
- Fähigkeit, historische Texte mithilfe des Methodenarsenals der historischen Sprachwissenschaft zu erfassen, zeitlich, räumlich und sozial zu situieren und ihren Quellenstatus angemessen zu reflektieren
- Fähigkeit, Problemzusammenhänge in mündlicher wie schriftlicher Form sachgerecht aufzubereiten und – unter Medieneinsatz – zielgruppenspezifisch zu vermitteln
Die Kompetenzen können wahlweise im Umgang mit hochdeutschen oder niederdeutschen Textmaterialien erworben werden.
Niederdeutsche Sprach- und Literaturwissenschaft:
- Die Methodenkompetenz entspricht dem unter Neuerer deutscher Literatur und Medien, Älterer deutscher Literatur und Deutscher Sprachwissenschaft Aufgeführten, bezieht sich aber immer auf niederdeutsche Inhalte.
Im Rahmen des Zwei-Fächer-Bachelorstudiengangs mit dem Profil Lehramt an Gymnasien werden die Studierenden mit den Standards für Lehrerinnnen und Lehrer im Fach Deutsch vertraut gemacht. Die zentralen Grundlagen dazu bilden die KMK - „Ländergemeinsamen inhaltlichen Anforderungen für die Fachwissenschaften und Fachdidaktiken in der Lehrerbildung“, die nationalen Bildungsstandards der KMK, die Fachanforderungen Deutsch des Landes Schleswig-Holstein, die Lehrpläne des Landes Schleswig-Holstein für das Fach Deutsch sowie das phasenübergreifende Kerncurriculum für das Studium des Faches Deutsch.
Auf der Grundlage der Erarbeitung des Selbstverständnisses der jeweiligen Schulfächer und ihrer Lehrpläne werden die Studierenden in die Grundfragen der jeweiligen Fachdidaktiken eingeführt. Dazu gehören im Fach Deutsch u.a. Bedingungs- und Aufgabenfelder des Literatur- und Sprachunterrichts, Grundlagen der Didaktik der Produktion und Rezeption gesprochener und geschriebener Sprache, Lernstandsdiagnostik im Bereich sprachlich-literarischen Wissens und Könnens.
Informationen zum zweiten Studienfach finden Sie in dem entsprechenden Studieninformationsblatt.
Profil Lehramt an Gymnasien
Zusätzlich zum Fachstudium sind im Profil Lehramt an Gymnasien folgende Studieninhalte zu absolvieren:
Bildungswissenschaftliches Eingangsmodul (P)
Das Bildungswissenschaftliche Eingangsmodul dient dazu, den Lehramtsstudierenden eine möglichst umfassende Perspektive auf das Berufsbild Lehrer/-in und das Berufsfeld Schule zu eröffnen. Es soll in bildungswissenschaftliche Grundlagen einführen und orientiert sich dabei an den KMK-Standards für die Lehrerbildung.
Modul Pädagogik: Lehren und Lernen 1 (LL1)
Das Studium der Pädagogik im Profil Lehramt an Gymnasien befasst sich mit den Prozessen des Lehrens und Lernens, und zwar aus den unterschiedlichen Perspektiven der Teil-Disziplinen des Faches (Schulpädagogik, Sozialpädagogik, Medienpädagogik/ Bildungsinformatik, Berufs- und Wirtschaftspädagogik und Empirische Bildungsforschung). In Anlehnung an das Leitbild für die Lehrerinnen- und Lehrerbildung der Christian-Albrechts-Universität geht es hierbei zentral um den Aufbau pädagogischen Wissens als Teilbereich der professionellen Kompetenz von Lehrkräften. Insbesondere sollen folgende Fähigkeiten der Studierenden ausgebildet werden: Lehr-Lern-Prozesse sach- und fachgerecht zu planen, durchzuführen und auszuwerten; die Fähigkeit der Studierenden, Lehr-Lern-Situationen kriteriengeleitet zu analysieren, zu reflektieren und zu bewerten und die Fähigkeit der Studierenden, individuelle Lernvoraussetzungen zu erfassen, Lernprozesse und Leistungen von Schülerinnen und Schülern auf der Basis transparenter Kriterien zu diagnostizieren und die Lernenden gezielt zu fördern. Die Studierenden wählen ein Modul aus sechs angebotenen Modulen.
Praxismodul 1: Pädagogisches Praktikum (PM1)
Das pädagogische Praktikum dient der Berufsfelderkundung. Die Studierenden sollen Einblick erhalten in den Arbeitsalltag einer Lehrerin / eines Lehrers im Spannungsfeld von Unterricht, Erziehung und außerunterrichtlichen Arbeitsfeldern. Sie sollen ihre in den pädagogischen Lehrveranstaltungen erworbenen Kenntnisse in den Erfahrungshorizont des Schulalltages stellen. Die Ausbildungsinhalte von Universität und Schule sollen jedoch als Komplemente in ihrer jeweiligen Eigenheit vermittelt werden. Die durch die Praxis aufgeworfenen Fragen sollen, als studienleitende Erkenntnisinteressen artikuliert, in den sich anschließenden Studienphasen weiter verfolgt werden.
Praxismodul 2: Konzeption, Gestaltung und Erprobung von Fachunterricht - Fachdidaktisches Praktikum (PM2)
Das Praxismodul 2 knüpft an die im Praxismodul 1 gemachten schulischen Erfahrungen an. Es bereitet die Studierenden auf eigene Praxiserfahrungen als Fachlehrerinnen und -lehrer vor, die über die ersten berufsfelderkundenden Erfahrungen im Praxismodul 1 hinausgehen, insofern sie nun das Erkenntnis- und Fähigkeitsspektrum im Sinne der Berufserkundung in den gewählten Studienfächern erweitern. Das Praxismodul 2 besteht i. d. R. aus je einer vorbereitenden fachdidaktischen Lehrveranstaltung („Didaktische und methodische Planung, Durchführung und Analyse von Unterricht im Fach...“) in den studierten Unterrichtsfächern und einem dreiwöchigen fachdidaktischen Praktikum an Schulen der Sekundarstufe I und II in Schleswig-Holstein, das im Block in der vorlesungsfreien Zeit nach dem Sommersemester absolviert wird (siehe Praktikumsordnung). Das Modul ist im 4. Semester verortet, dauert ein Semester und hat einen Umfang von 10 Leistungspunkten (4 LP Fachdidaktisches Praktikum und 3 LP pro Fach). Im Praktikum werden die Studierenden durch Mentorinnen und Mentoren aus der Schule betreut. Die Studierenden vertiefen ihre Fähigkeiten der Planung und Analyse von schulischem Fachunterricht sowie zur Reflexion von Schülerlernprozessen und eigener Unterrichtstätigkeit.
Modul Fachdidaktik: Theoretische Grundlagen und Vertiefung fachbezogenen Lehrens und Lernens (FD2)
Das Modul Fachdidaktik dient dazu, die Studierenden vor dem Hintergrund der praktischen Erfahrungen im Praxismodul 2, das grundsätzlich vor dem Modul Fachdidaktik absolviert werden soll, in die Lage zur reflektierenden Auseinandersetzung mit den Standards der Lehrerbildung, dem Selbstverständnis der jeweiligen Schulfächer und ihrer Lehrpläne zu versetzen sowie in die Theorie und Grundfragen der jeweiligen Fachdidaktiken vertiefend einzuführen. Auf diese Weise sollen die eigenen fachlichen Lernprozesse der Studierenden mit der Erfahrung der schulischen Praxis der Vermittlung und Erzeugung fachlichen Wissens und Könnens verknüpft und diese Verknüpfung auf der wissenschaftlichen Grundlage der fachdidaktischen Theorien vertiefend reflektiert werden. Das Modul Fachdidaktik besteht aus je einer vertiefenden fachdidaktischen Lehrveranstaltung in den studierten Unterrichtsfächern. Das Modul ist im 5. Semester verortet, dauert ein Semester und hat einen Umfang von 5 Leistungspunkten (2,5 LP pro Fach).